Jugendliche formulieren öffentlich ihre Wünsche

19November
2018

Am Freitag, 16. November, trafen sich rund 50 Schüler aus den verschiedensten Schulen in Baden-Baden. Sie tagten darüber, was sie in ihrer Stadt stört, und so hatte jeder Schüler einen Zettel mit seinen Wünschen oder Problemen aufschreiben und an eine Tafel pinnen dürfen. Alle Anmerkungen wurden dann in fünf Themen zusammengefasst und später, gegen 13 Uhr, den Gemeinderäten der Stadt Baden-Baden vorgestellt.

Die FBB war mit ihren beiden Gemeinderäten, Martin Ernst und Prof. Dr. med. Heinrich Liesen anwesend, um im direkten Kontakt zu erfahren, was die Jugend in Baden-Baden zu sagen hat.

Mehr Veranstaltungen, bezahlbares Mittagessen, bessere Verkehrsanbindungen

Die Jugendlichen möchten auch in Zeiten von Handys und Computerspielen ihre Zeit draußen mit Freunden verbringen. Hierfür fehlen ihnen aber oftmals die richtigen Orte, an denen sie ungestört sein können und vor allem, an denen sie niemanden stören. Genannt wurde etwa ein Fußballplatz, bei dem die Jugendlichen aufgrund von Ruhestörung vertrieben wurden.

  • Events: Die Schüler veranstalten zwar schon Einiges selbst, fühlen sich allerdings von der Stadt alleingelassen. Sie wünschen sich Clubs oder Bars, die auch für Jugendliche an gewissen Tagen zugänglich sind. Sie wünschen sich auch mehr Veranstaltungen im Stil des New Pop Festivals oder des Konzerts des Rappers „Kontra K“ mit dem Orchester der Philharmonie Baden-Baden im April. Das Konzert war Teil einer neuen Eventreihe, die vor allem jüngeres Publikum nach Baden-Baden locken soll. Vier Konzerte pro Jahr sind im Kurhaus geplant.
  • ÖPNV: Die Youngsters in Baden-Baden wünschen sich allgemein bessere Verkehrsverbindungen, vor allem in die Dörfer, da diese Verbindungen oft nur bis 19 Uhr vorhanden sind und bei Veranstaltungen, die außerhalb stattfinden, der Rückweg ein Problem darstellt. Zusätzlich möchten sie eine Alternative zur School Card. Aktuell muss man die School Card immer für ein ganzes Jahr kaufen. Kostenpunkt: 475 Euro. Einige Schüler benutzen diese aber nur im Winter, da sie im Frühling und Sommer mit dem Fahrrad in die Schule fahren. Eine gute Alternative wäre beispielsweise die School Card für drei oder sechs Monate.
  • Mittagessen: Die Schüler in der Innenstadt beschwerten sich darüber, dass sie kaum gutes und günstiges Essen bekommen. Die Mensa sei kaum eine Alternative, da das Essen entweder nicht schmeckt oder die Auswahl so gering ist, dass man jeden Tag das Gleiche essen müsse. In der Stadt sei das Angebot überschaubar, preislich für einen Schüler aber undenkbar. Die Schüler haben teilweise bis zu vier Mal Nachmittagsunterricht in der Woche. Eine Mahlzeit in einem Lokal sei viel zu kostspielig und auch für die meisten Eltern gar nicht erschwinglich.
  • Sonstiges: Es wurde ein Vorschlag gemacht, einen Essensstand für Obdachlose aufzustellen, damit diese zumindest einmal am Tag eine warme Mahlzeit bekommen können. Zusätzlich wurde gesagt, dass Jugendarbeit in der Stadt gemacht werde, aber weiter gefördert werden solle. Auch wurde nach mehr Sportereignissen und ein breiteres Sportangebot nachgefragt.

Die Wünsche der Jugend – sind nun auf unserer Agenda

Junge Menschen sind unsere Zukunft. Aus diesem Grund war es den Stadträten der FBB ein Anliegen, an einem solchen Tag vor Ort dabei zu sein und hautnah die Probleme zu erfahren. Bei einigen dieser Punkte haben wir bereits Lösungsvorschläge veröffentlicht, etwa, zum Thema gesundes und bezahlbares Mittagessen. Die anderen Themen nehmen wir auf unsere Agenda. Wir werden uns im Stadtrat dafür einsetzen, dass die Wünsche der Jugendlichen gehört und umgesetzt werden.

Foto: FBB