In fast jedem dritten Haushalt in Deutschland leben Senioren

05Oktober
2023

96 Prozent der älteren Menschen leben zu Hause. Mehrere Generationen unter einem Dach sind selten. Und gut die Hälfte der Hochbetagten lebt allein. Hier kommen frische Zahlen.

In immer mehr Haushalten in Deutschland leben Menschen der Altersgruppe 65plus. Im Jahr 2022 traf dies auf knapp 13 Millionen Menschen zu – oder 32 Prozent aller Haushalte. Der Anteil der Älteren ist weiter gestiegen: Noch 20 Jahre vorher, 2002, hatten knapp 11 Millionen und damit 29 Prozent der Haushalte mindestens ein Mitglied im Alter ab 65 Jahren. Dies teilt das Statistische Bundesamt anlässlich des Welttags der älteren Menschen am 1. Oktober mit.

Mehrere Generationen unter einem Dach? Selten!

Die Statistiker haben herausgefunden: Das Zusammenleben mit Jüngeren unter einem Dach ist für Ältere eher die Ausnahme. Zuletzt lebten in 26 Prozent aller Haushalte ausschließlich Menschen der Altersgruppe 65plus. Nur in 6 Prozent aller Haushalte lebten über 64-Jährige mit Jüngeren zusammen, beispielsweise mit jüngeren Partnern oder Kindern.  

Auch Haushalte mit Hochbetagten sind häufiger als noch vor 20 Jahren: In knapp jedem 20. Haushalt (5 Prozent) lebte 2022 mindestens ein Mensch der Altersgruppe 85plus. Das waren gut 2 Millionen Haushalte.

6 Millionen Menschen ab 65 Jahren leben allein

Die überwiegende Mehrheit der älteren Menschen bleibt im eigenen Zuhause – auch im hohen Alter. Im vergangenen Jahr lebten nur etwa 4 Prozent der mindestens 65-Jährigen in einer Pflegeeinrichtung, einem Altersheim oder einer ähnlichen Gemeinschaftsunterkunft. Auch von den Hochbetagten der Altersgruppe 85plus lebte lediglich knapp ein Sechstel in einer solchen Einrichtung. 2002 waren es noch 18 Prozent. 

Gut die Hälfte der Hochbetagten lebt allein

Rund 6 Millionen Menschen ab 65 Jahren wohnten im Jahr 2022 in Hauptwohnsitzhaushalten allein, das war gut jede dritte Person (34 Prozent). 2002 waren es noch 5,2 Millionen ältere Menschen (36 Prozent). Dieser Entwicklung zugrunde liegt einerseits eine Zunahme der älteren Bevölkerung insgesamt und andererseits ein wachsender Anteil all jener, die auch jenseits der 65 noch in einer Partnerschaft leben. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Alleinlebenden: So lebte in der Altersgruppe 85plus 2022 gut jede zweite Person (56 Prozent) allein. Ein Grund dafür ist, dass viele ältere Menschen allein zurückbleiben, wenn Partner oder Partnerin sterben. Gaben im Jahr 2022 in der Altersgruppe 65plus noch fast zwei Drittel (62 Prozent) an, einen Partner oder eine Partnerin zu haben, so war es in der Altersgruppe 85plus nur noch gut ein Drittel (36 Prozent). 

Altersgruppe 65plus lebt selten in barrierearmen Wohnungen

Mit der wachsenden Zahl von Senioren-Haushalten steigt der Bedarf an altersgerechten und barrierearmen Wohnungen. Im Jahr 2022 gab es in 81 Prozent der Haushalte mit Menschen ab 65 Jahren keinen stufenlosen Zugang zur eigenen Wohnung. Lediglich 6 Prozent gaben an, dass ihre Wohnräume alle gängigen Merkmale für barrierearmes Wohnen erfüllten. Das heißt, dass sie genügend Raum in Küche und Bad hatten, ausreichend breite Wohnungs- und Raumtüren sowie Flure aufwiesen, dass keine Stufen und Schwellen die Bewegungsfreiheit einschränkten und dass ein ebenerdiger Einstieg zur Dusche vorhanden war. 12 Prozent der Haushalte mit älteren Menschen lebten nach eigenen Angaben in Wohnungen, die keine dieser Bedingungen erfüllten.   

22 Prozent der Bevölkerung sind mindestens 65 Jahre alt

Der „Tag der älteren Menschen“ wurde 1990 von den Vereinten Nationen initiiert, um auf die Herausforderungen angesichts einer alternden Bevölkerung zu reagieren. 2022 lebten in Deutschland knapp 18,7 Millionen Menschen im Alter 65plus – das war ein Anteil von gut 22 Prozent an der Gesamtbevölkerung.

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