Glück: Welch sinnvolles Lernziel!

14Februar
2023

Am Gymnasium Hohenbaden lernen Schülerinnen und Schüler bald etwas über das Glück: Speziell ausgebildete Lehrkräfte unterrichten ab nächstem Schuljahr das Fach „Glück – Lernziel Wohlbefinden“.

„Das Fach gehört unbedingt in den Fächerkanon – nicht erst seit Corona – wenn wir von umfassender Bildung sprechen“, unterstreicht Petra Nobakht-Baader, die seit vielen Jahren am „HoBa“ unterrichtet. Und damit hat sie in Zeiten von weitreichender Unzufriedenheit, Frustration bis hin zu depressiven Schwankungen bei Heranwachsenden einfach recht. Krieg, Pandemie, Zukunftsangst und nicht zuletzt „Climate Anxiety“ – das Phänomen, dass die weltweite Untätigkeit im Kampf gegen den Klimawandel zu Ängsten führt – macht das Thema Glück in der Schule fast schon unentbehrlich. Wer ein Gespür dafür entwickelt, was Wohlbefinden schafft und sich in Selbstfürsorge übt, kann letztendlich besser Krisen bewältigen.

Unterstützung und Begleitung für Jugendliche

Das Fach „Glück – Lernziel Wohlbefinden“ existiert seit 2007 und wird mittlerweile an über 200 Schulen im deutschsprachigen Raum und in Italien unterrichtet. Ins Leben gerufen wurde es vom Therapeuten Dr. Ernst Fritz-Schubert. Das nach ihm benannte Fritz-Schubert-Institut in Heidelberg fokussiert sich darauf, „...dass das Kind zur vollen und harmonischen Entfaltung seiner Persönlichkeit […] aufwachsen sollte…“, wie es in der Charta der Vereinten Nationen heißt.

Ausgebildet, um Glück lehren zu können

Petra Nobakht-Baader trägt mit ihren Kolleginnen Anja Rieger-Schmälzle und Kirsten Westphal-Bettendorf dieses Konzept nun auch nach Baden-Baden. Die Kolleginnen ließen sich am Heidelberger Institut ausbilden, um dieses Fach am Gymnasium Hohenbaden unterrichten zu können. Und weitere Lehrkräfte folgen bald: Die Begeisterung im Kollegium ist groß, weitere Ausbildungen werden bereits geplant.

Halt in stürmischen Zeiten

Vorerst wird das Fach nur bei Fünfklässlern auf dem Stundenplan stehen und in der Oberstufe als Seminarkurs angeboten. Im Zentrum steht hierbei, innerhalb einer Bildungswelt, die sich an Leistung orientiert und wenig Rücksicht auf Wohlbefinden, Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung nimmt, Schülerinnen und Schülern genau diesen Raum zu geben. Den Schülerinnen und Schülern wird so bei verschieden Fragen auf ihrem Lebensweg geholfen und sie lernen, sich mit sich selbst besser auseinanderzusetzen und so vielleicht zu glücklicheren Menschen heranzureifen. Mag sein, dass das neue Schulfach jetzt, da sich viele Eltern nach einer weiterführenden Schule für ihre Viertklässler umschauen, dem „HoBa“ viele neue Eleven bescheren wird.