Endlich barrierefrei

11März
2024

Auch Menschen im Rollstuhl sollten im nahenden Frühling die Umgebung genießen können. Tommy Schindler ist erleichtert über eine endlich durchgeführte Baumaßnahme.

„Ich habe bereits am 23. April 2023 den Antrag gestellt, dass Ecke Geroldsauer Straße / Höllhäuserweg der Bordstein abgesenkt werden muss. Hintergrund ist, dass ich an einem schönen Frühlingstag mit meiner Mutter in die Geroldsauer Mühle wollte, jedoch war an der Ecke Schluss. Vorwärts kommt man nicht hoch, weil der Kippschutz hinten im Weg ist. Rückwärts durch Anheben ist auch nicht drin, weil sonst meine Mutter aus der Karre fällt.

20 Meter weiter hinten hat man eine Ampel installiert und den Bordstein eben mit der Straße abgesenkt. Schön, nur wie soll man dorthin kommen? Bleibt nur, über die Straße zu gehen und die 20 Meter auf der Fahrbahn schieben, fluchende Autofahrer inbegriffen.

Das kann keine Lösung sein. Also habe ich offiziell den Antrag gestellt, den Bordstein abzusenken. Wochenlang geschah gar nichts. Inzwischen habe ich mir angewöhnt, nach einiger Zeit bei der Stadt nachzufragen. Bald darauf sicherte man mir zu, sich um die Sache zu kümmern. Alle zwei Monate wieder eine Nachfrage, und immer wurde ich vertröstet.

Dann plötzlich gab es keine passenden Bordsteine mehr. Materialknappheit.“ Tommy Schindler witzelt: „Ich wusste gar nicht, dass die Dinger auch in Fernost produziert werden und mit Computerchips ausgestattet sind.“

Also schaltete der FBB-Stadtrat die Behindertenbeauftragte ein und auch hier sicherte man baldige Abhilfe zu. Dann kam der Winter und das Wetter musste für die Verzögerung herhalten.

„Inzwischen beantragte ich weiterhin, den Bordstein beim Theresienheim auch abzusenken, weil Rollstuhlfahrer ohne Begleitperson auch dort nicht hochkamen. Man hatte mich von Seiten des Heims und des dort praktizierenden Arztes gebeten, für Abhilfe zu sorgen.“

Tommy Schindler versteht nicht, warum das so lange dauert: „Wenn das so weitergeht, können wir bald das Einjährige feiern. Der Ansprechpartner bei der Stadt ist nett und hilfsbereit, an ihm liegt das mit Sicherheit nicht. Aber es ist einfach eine Schlamperei, dass so eine relativ wenig Aufwand erfordernde Maßnahme so lange im Dschungel der Bürokratie stecken bleibt.“

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Foto: Tommy Schindler