Eine Bank mit Geschichte

04November
2024

Auf dem Klöckelsberg in Lichtental stand viele Jahrzehnte eine Sitzbank mit einem herrlichen Blick über Lichtental. Nun musste sie weichen. Tommy Schindler bemüht sich darum, dass an diesem traumhaften Plätzchen bald wieder eine Sitzgelegenheit kommt. Hier berichtet er von der Geschichte dieser Bank.

Auf dem Bergkamm führte ein kleiner Weg an der Bank vorbei zum Schafstall/ Krottenweiher. Eine Gravur an der Sitzlehne ließ erkennen, dass diese Bank von der Bürgergemeinde Dörfl gestiftet worden war. Viele Mitglieder waren Bewohner der Pfrimmersbach- und Steinackergasse.
 
Diese Bank war eines Tages einfach verschwunden, weswegen mich eine Bewohnerin Lichtentals darauf ansprach. Ich erfuhr, dass diese Bank bei den jungen Leuten in den 60-er und 70-er Jahren das „Cafe Haimbach“ genannt wurde. So manches Liebespärchen zog sich zum Schäferstündchen dorthin zurück und oft traf man dort dann noch ein weiteres Pärchen mit denselben Absichten. Man munkelt heute, dass so manches Kind in Lichtental dort oben seinen Ursprung hat. Die Bank war jedoch auch bei Wanderern sehr beliebt.
 
Eine Nachfrage beim Forst ergab, dass die Bank aus Gefahrengründen abgebaut werden musste. Sitzbänke sollen heutzutage nicht mehr unter alten Bäumen stehen, da herabfallende Äste Menschen verletzen könnten. Bleibt nur zu hoffen, dass das Gartenamt nicht zur selben Erkenntnis kommt, sonst haben wir bald keine Parkbänke mehr in der Allee. Jedoch war besagte Bank „Cafe Haimbach“ auch ziemlich verrottet, da die Bürgergemeinde schon lange nicht mehr existiert.
 
Ich fragte deshalb beim Forstamt nach, ob man an ähnlicher Stelle wieder eine Bank installieren könnte, wenn ich einen Geldgeber finden würde. Diesen fand ich in Form des Gemeinnützigen Vereins Lichtental. Vom Erlös des Weihnachtsmarktes im Klosterhof wird nun die neue Bank finanziert. Leider nicht an der alten Stelle,
aber nicht weit davon entfernt. Und das Forstamt ist sogar bereit, auch einen Tisch dort zu installieren, damit man sich auch mal zum Vespern hinsetzen kann.
 
Jedenfalls war es erstaunlich, was für ein bürokratischer Aufwand auch hier betrieben werden musste, bevor die Bank genehmigt wurde.
 
Ob die heutigen jungen Leute die Anlage auch so frequentieren wie die Jahrgänge der 40er und 50er Jahre, ist wohl eher unwahrscheinlich, denn man kann sie nicht mit dem Auto erreichen. Ein Name würde sich auf jeden Fall aufgrund des Standorts anbieten: „Cafe Schafstall“.
 
Übrigens: Die Gemeinde Dörfl fand nach ihrer Auflösung eine Heimat bei der BG Haimbach.

Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf der Website nur die männliche Form verwendet. Diese Form versteht sich explizit als geschlechtsneutral.

Foto: Tommy Schindler