Beschädigungen und Wodka-Partys im Obstgut Leisberg

23Juni
2020

Der Lärmpegel nimmt langsam, aber stetig zu: Immer öfter beklagen Anwohner trinkfeste Jugendliche auf den Bänken des Obstguts. Vor ein paar Tagen kam es auf dem Leisberg zu einem Polizeieinsatz, nachdem die reifen Kirschen die ungestümen Gäste auf die Bäume gelockt hatten und dicke Äste zu Bruch gingen.

Ein Ort der Ruhe

Meistens herrscht eine wunderbare Stimmung auf dem Obstgut: Spaziergänger laufen mit ihren Hunden Gassi, abends sitzen Pärchen, Schüler oder Studenten gemütlich auf den Bänken oder machen es sich auf den Liegen bequem. Es wird leise gesprochen und die Gäste genießen die Stille, das Vogelgezwitscher sowie die schöne Aussicht. Dieser unberührte Ort, mit Blick auf den Merkur, ist ideal, um auszuspannen und zu entschleunigen. 

Lautes Gekreische in der Nacht

Doch immer häufiger treffen sich Jugendliche zum Wodka-Trinken auf einer der Bänke, davon zeugen leere Flaschen, neben oder unter den Bänken: Angesprochen auf ihr Krakeelen, zeigen sich die durstigen Gäste gänzlich desinteressiert. „Kürzlich kam ein Sicherheitsmann vorbei. Die Jugendlichen lachten ihn einfach nur aus und er zog unverrichteter Dinge wieder davon“, berichtet eine Anwohnerin. Ein Spaziergänger, der abends regelmäßig mit seinem Hund durchs Obstgut seine Runde dreht, hat die Jugendlichen schon mehrfach freundlich angesprochen und um Nachsicht und Ruhe gebeten – jedoch vergeblich. Auch die Polizei wurde bereits eingeschaltet. „Doch wir hatten nicht den Eindruck, dass sie aktiv wurde“, beschreibt eine Anwohnerin, deren Nachtruhe häufig durch die lautstarken Jugendlichen gestört wird.

Treffpunkt fürs Wodka-Trinken

Dass jetzt Bäume beschädigt wurden, ist vielleicht nicht böswillig geschehen – dennoch zeigt es, dass Cliquen, die sich dort oben treffen, sich nicht darum scheren, ob etwas zu Bruch geht oder die Ruhe des Obstguts gestört wird. Immer wieder lassen Jugendliche ihren Müll liegen, nebst benutzter Präservative.

Ruhe bewahren – um jeden Preis

Buntspechte, Käuzchen, Rehe, ja, sogar gelegentlich Dachse und Waschbären sind auf dem Leisberg anzutreffen. Die scheuen Tiere schätzen die Ruhe dieses schönen Juwels Baden-Badens. Die es um jeden Preis zu bewahren gilt. „Es wäre wirklich toll, wenn die Polizei in den warmen Nächten regelmäßig vorbeischauen könnte“, wünscht sich die Anwohnerin und ihre Nachbarschaft. Und sie fügt hinzu: „Das nächste Mal lassen wir uns von der Polizei nicht mehr abwimmeln.“

Foto: FBB-Archiv